Du brauchst jetzt schnell Hilfe? Sofortberatung unter:
Angehörige können einen wertvollen Beitrag zur Stabilisierung und Genesung von psychisch Erkrankten leisten. Dafür müssen sie aber ebenfalls gut begleitet werden und Wertschätzung erfahren. Speakerin und Autorin Johanna Längle und ihre Mutter Ulrike, Expertinnen aus eigener Erfahrung, geben ihre wertvollen Erkenntnisse als Betroffene und Angehörige selbst in der Beratung weiter. Unter anderem auch im Frühjahr auf der Fachtagung von pro mente Jugend.
Welche Unterstützung benötigen Angehörige im Umang mit psychisch Erkrankten? Wann ist es ratsam, Abstand zu nehmen, und wann ist es notwendig, aufzufangen? Konfliktreiche Situationen im Alltag belasten Erkrankte und Angehörige. Gefühle wie Ohnmacht, Angst oder Überforderung führen zu Spannungen. Und häufig fühlen sich die Angehörigen in ihrer Situation alleingelassen. Es ist wichtig, bei der Begleitung von psychisch Erkrankten auch deren familiäres und soziales Umfeld miteinzubinden. Wenn Angehörige und Freunde der Betroffenen die notwendige Beratung und Information erhalten, mit ihren Sorgen und Ängsten gesehen werden und auch Wertschätzung erfahren, kann dies enorm zur Stabilisierung der Situation beitragen.
“Was brauche ich eigentlich, um mich wieder wohlzufühlen und mit der Situation gut zurechtzukommen?” – diese Frage sollten sich Angehörige von psychisch Erkrankten viel öfter stellen. Sie dürfen lernen, dass es manchmal besser ist, einen Schritt zurückzutreten und sich um die eigenen Bedürfnisse zu kümmern. Der nötige Abstand ermöglicht es, eine andere Perspektive einzunehmen und sich selbst sowie den psychisch Erkrankten den nötigen Freiraum zu geben, um wieder in die eigene Kraft zu kommen. Es braucht Zeit und viele kleine Schritte, um wieder ein harmonisches Miteinander zu finden.
Eine psychische Erkrankung ist für alle Beteiligten eine Gratwanderung zwischen emotionalen Extremen. Begleitung durch kompetente und erfahrene Außenstehende gibt es auch für Angehörige. Unter anderem bei den psychosozialen Beratungsstellen der pro mente Oberösterreich, bei elco/kico – wo in den Beratungsgesprächen oft auch die Partner:innen, Großeltern und andere Angehörige mit einbezogen werden – sowie im Verein HPE – Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter.