Simons Weg vom Jugendwohnhaus ins Berufsleben
In 10 Schritten durch den Advent

Die Monster beim Namen nennen.
Ein Buchprojekt als Seelenhilfe

Die Idee, ein Buch über psychische Belastungen zu schreiben und zu illustrieren, kam Ina Spitzbart nicht über Nacht. Seit ihrem 14. Lebensjahr weiß sie, dass sie Kinderbuchillustratorin werden möchte. Ein Projekt wie dieses war jedoch nicht geplant. „Am Anfang war noch keine Buchidee da, sondern nur die Namen für die Erkrankungen als meine ganz persönlichen Begleiter*innen. Sie beim Namen zu nennen hat mir sehr geholfen, mit meiner psychischen Erkrankung besser umgehen zu können“, erzählt sie. Der Austausch mit ihrer Therapeutin gab schließlich den Anstoß, daraus ein Buch zu machen.

Über ihren Jugendcoach bekam Ina Spitzbart außerdem einen Platz im AusbildungsFit work.box in Linz. Unser Angebot war ihr auch aus Erzählungen von Freund*innen bereits ein Begriff. Bei uns konnte sie neue Perspektiven entwickeln und bekam tatkräftige Unterstützung für ihr Buchprojekt. Das gab ihr Struktur und einen klaren Fokus: „Ich hatte ein Ziel – egal ob das Buch dann publiziert wird. Mit der Veröffentlichung verbinde ich jetzt die Hoffnung, dass sich auch andere Menschen verstanden fühlen.“ Dieser Gedanke trieb Ina Spitzbart an; auch in herausfordernden Momenten. Darüber hinaus hat das Vertrauen der Betreuer*innen und Kolleg*innen in der work.box sie motiviert, weiterzumachen.

Unterstützung bekam sie auch von der Firma „DIE BESORGER mediendesign & -technik“ in Steyr, die ihr dabei half, aus den gezeichneten Blättern eine Druckvorlage zu machen, sodass das Buch schlussendlich in der Druckwerkstatt Steyr von pro mente OÖ vervielfältigt werden konnte.

Besonders stolz ist Ina Spitzbart darauf, dass ihr Buch auch als Bilderbuchtheater (Kamishibai) umgesetzt wurde. „Alle in der Kreativwerkstatt halfen mit, das Video zu gestalten und umzusetzen“, erzählt sie begeistert. Die Resonanz auf das Video war überwältigend: Sowohl Jugendliche als auch Erwachsene meldeten sich via Social Media und per Telefon. „Viele Menschen fühlten sich angesprochen und verstanden. Das Video hat ihnen Mut gemacht,” freut sich Ina.
Ein 10-jähriges Mädchen schrieb etwa, dass sie das Video an ihre Mutter ins Krankenhaus geschickt habe, um ihr zu zeigen, dass sie mit ihren Gefühlen und Gedanken nicht allein ist.

Genau darum geht es der jungen Autorin in ihrem Buch. Sie möchte andere Menschen ermutigen und ihnen zeigen, dass dieses Thema viele betrifft. „In der Geschichte geht es auch um Therapie,“ so Ina Spitzbart. Das sei immer noch ein Tabuthema, doch sie hoffe, dass ihr Buch dazu beiträgt, diese Barriere zu überwinden. Ina ist es ein Anliegen, Betroffene wissen zu lassen, dass es okay ist, sich Hilfe zu suchen – und wie wertvoll diese Hilfe sein kann.